#21

Nina Polak im Gespräch über „Zuhause ist ein großes Wort“

Nina Polak © Gert Mothes

Sie sei sicherlich nicht so gut im Segeln wie die Hauptfigur in ihrem Roman, gesteht Nina Polak in ihrem Gespräch mit Katharina Borchardt, das sie vor kurzem nach einem Auftritt im Literaturhaus Köln führte. Mit dem Boot ihres Vaters sei sie auf dem IJsselmeer unterwegs gewesen oder auch mal bis England oder Frankreich gekommen. Ihre Protagonistin Skip schickt sie jedoch über die Weltmeere, um nach sieben Jahren wieder in Amsterdam zu landen – bei einer Familie, die eigentlich nicht die ihre ist, und ihrem früheren Freund Borg. „Sie hat sich mit der Zeit eine gewisse Seemannsromantik zugelegt. Und die besteht vor allem daraus, dass sie sagt: Das Meer ist mein Zuhause. Es ist eigentlich egal, wo ich bin“, betont die Autorin. „Ich denke aber, dass das nicht wirklich stimmt. Da macht sie sich was vor. Sie fühlt ja doch, dass sie heimatlos ist.“
 
Es geht also um Heimat, es geht um Familie, Freunde und darum, wie sich Orte und Menschen im Laufe der Jahre verändern, bis man vor einer Entscheidung steht, die wir alle irgendwann treffen müssen: weiterziehen oder bleiben? „Zuhause ist ein großes Wort“ (mare) entstand an vielen Orten und meist nehme sie sich für das Schreiben einen längeren Urlaub, erzählt die Autorin, die eigentlich vier Tage die Woche für die niederländische Nachrichten-Website „De Correspondent“ arbeitet. Das Ergebnis ist ein „berührender Roman, der jede Rührseligkeit vermeidet. Auch für schmerzhafte und gefühlvolle Szenen findet Nina Polak eine nüchterne oder pointierte Wendung“, brachte MDR Kultur es auf den Punkt.
 
Episode #21 mit
Nina Polak und Katharina Borchardt (Moderation) sowie Dela Dabulamanzi (Lesung). Die Übersetzungen wurden von Nora Decker eingesprochen.
 
Produktion
ARTEFAKT Kulturkonzepte im Auftrag der Niederländischen Botschaft, Berlin © 2023

Nina Polak © Gert Mothes