Gefangen und doch frei

Simone Atangana Bekono © Gaby Jongenelen / Angelo Tijssens © Fred Debrock

Erzählungen von den Rändern der flämischen und niederländischen Gesellschaft.

In der Mitte der Gesellschaft lebt es sich ziemlich bequem. Die Biografien sind vorgezeichnet, solange man sich an die überlieferten Regeln hält. Aber was, wenn man eine andere Hautfarbe hat, wenn man sich statt zum anderen, zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlt, wenn man unfreiwillig zum Außenseiter wird?

Im Roman „An Rändern” (Rowohlt, übersetzt von Stefanie Ochel) des flämischen Autors Angelo Tijssens sucht ein Junge nach Liebe und Zuneigung, nachdem er entdeckt, dass er schwul ist. Nach dem Tod seiner alkoholkranken, gewalttätigen Mutter reist er Jahrzehnte später zurück an den Ort, an dem er aufgewachsen ist.

Die niederländische Schriftstellerin Simone Atangana Bekono lässt in ihrem Roman „Salomés Zorn” (C.H. Beck, übersetzt von Ira Wilhelm) das Mädchen Salomé in einem rassistischen Umfeld aufwachsen. Sie kann ihre Wut nicht kontrollieren und wird zugleich von einem Gefühl des Fremdseins und Ausgeschlossenseins beherrscht. Zwei eindrückliche literarische Stimmen, die das Leben an den Rändern der flämischen und niederländischen Gesellschaft in den Fokus rücken.

Simone Atangana Bekono © Gaby Jongenelen / Angelo Tijssens © Fred Debrock