#2

Judith Fanto im Gespräch über „Viktor“

Judith Fanto © Merlijn Doomernik

Im Juli 2021 traf Bettina Baltschev die Autorin Judith Fanto in ihrem Garten im niederländischen Dorf Brummen. Bei einem Cappucino sprachen die beiden über den Erstlingsroman „Viktor“ (Urachhaus), der in den Niederlanden als „bestes Debüt des Jahres 2020“ gefeiert wurde, aktuell für den Preis des Niederländischen Buchhandels nominiert und Kandidat für die Hotlist - der Auswahl der besten Bücher des Jahres aus unabhängigen Verlagen - ist. In zwei Erzählsträngen taucht die Handlung zum einen in das Wien von 1914 ein und schildert, wie sich der junge Viktor mit seiner unkonventionellen Art zum schwarzen Schaf seiner wohlhabenden jüdischen Familie entwickelt. Parallel begibt sich die Studentin Geertje in Nimwegen 1994 auf die Suche nach der schicksalhaften Vergangenheit ihrer Familie, in der ihr Großonkel Viktor eine entscheidende Rolle spielt. Basierend auf der wahren Geschichte der Wiener Familie Fanto, erzählt die Autorin zutiefst berührend und zugleich humorvoll von einer Frau, die es satt hat, dass sich ihre Familie auch Jahrzehnte nach der Schoah noch immer für ihr Judentum schämt, und die Mauer des Schweigens endlich durchbrechen will.
Episode #2 mit Judith Fanto und Bettina Baltschev (Moderation) sowie Matthias Friedrich (Lesung)
Produktion ARTEFAKT Kulturkonzepte im Auftrag der Niederländischen Botschaft, Berlin © 2021

Judith Fanto © Merlijn Doomernik