Was das Leben (nicht) bringt

Anna Enquist © Bert Nienhuis / Wytske Versteeg © Eline Spek RV

Ein Abend über Hoffnungen, Erwartungen, Enttäuschungen und den ganzen allzu menschlichen Rest.

Das Leben ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Es ist durchzogen von Höhen und Tiefen, von Erfolgen und Niederlagen. Doch woran lassen die sich eigentlich messen? Eine Frage, auf die auch die Literatur Antworten sucht. In „Die Seilspringerin” (Luchterhand, übersetzt von Hanni Ehlers) porträtiert die preisgekrönte niederländische Schriftstellerin Anna Enquist mit Alice eine Frau, die einerseits eine brillante Musikerin und Komponistin ist und sich andererseits ständig fragt, wie sie in den Augen der anderen wirkt. Auch der Wunsch, Mutter zu werden, wird mit jedem Tag lauter. Doch die Sorge, dass ihre Musik unter einem Kind leiden könnte, lässt Alice nicht los.

Auch die Figuren im Roman der niederländischen Schriftstellerin Wytske Versteeg kämpfen in „Die goldene Stunde” (Wagenbach, übersetzt von Christiane Burkhardt) mit ihrem Selbstbild, ihren Erwartungen und dem Bild ihrer Zukunft. Denn Mari, Ahmad und Tarik wissen nicht weiter. Alle drei sind auf der Suche nach Trost und Errettung und finden sie nicht. Ahmad ist vor dem Krieg in seiner Heimat geflohen, stößt in den Niederlanden jedoch auf neue Hindernisse. Mari wollte ihn beschützen und lieben, aber es gelingt ihr nicht. Und der ehemalige Soldat Tarik hat sich in ein abgelegenes Grenzgebiet zurückgezogen, doch sein Gewissen nagt an ihm.

Anna Enquist © Bert Nienhuis / Wytske Versteeg © Eline Spek RV