Wytske Versteeg, geboren 1983, studierte Politikwissenschaft und schreibt heute vor allem Romane und Sachbücher. Außerdem gibt sie Workshops an der Schreibfachschule Amsterdam und an unterschiedlichen Universitäten. Ihre Werke wurden mit verschiedenen Preisen, wie zum Beispiel mit dem Frauen Debüt Preis 2012, ausgezeichnet und in sieben Sprachen übersetzt. Ihr aktuellster Roman ist „Die goldene Stunde“ (Wagenbach).
Tarik, Ahmad und Mari wissen nicht weiter. Alle drei sind auf der Suche nach Trost und Errettung und finden sie nicht. Ahmad ist vor dem Krieg in seiner Heimat geflohen, stieß in den Niederlanden jedoch auf neue Hindernisse. Mari wollte ihn beschützen und lieben, aber es gelang nicht. Der ehemalige Soldat Tarik hat sich in ein abgelegenes Grenzgebiet zurückgezogen, doch sein Gewissen nagt an ihm. Dort trifft er nun auf Mari, die mittlerweile ihr Zuhause hinter sich gelassen hat, nachdem ihr idealistisches Projekt katastrophal scheiterte.
Die drei Leben sind auf fatale Weise miteinander verflochten, die Geschichte droht sich zu wiederholen – und doch gibt es Hoffnung. Wytske Versteeg verfügt über eine besondere Menschenkenntnis, große Empathie und Scharfsinn. So schafft sie es, in äußerst prägnanten Bildern und Dialogen die Konflikte unserer Zeit in ein reiches und mehrdeutiges Leseerlebnis zu verwandeln.