Von Menschen und Erbsen

Über unser Verhältnis zur Natur in naturfernen Zeiten.

Auf den ersten Blick unscheinbar, ist sie doch nicht zu unterschätzen: Die Erbse. Schon Gregor Johann Mendel züchtete Tausende von Erbsen, um die Gesetze der Vererbung zu erforschen. Nun erhält sie endlich auch literarische Weihen. In ihrem Roman „Wilde Erbsen” (Klett-Cotta, übersetzt von Christiane Burkhardt) erzählt die niederländische Schriftstellerin Mariken Heitman die Geschichte der Saatgutzüchterin Elke, die sich nach einem gescheiterten Versuch, eine neue Kürbissorte zu züchten, auf eine Insel vor der niederländischen Nordseeküste begibt. Nun will sie dort die Ur-Erbse wieder auswildern. Ob das funktioniert?

Auch die Protagonistin von Lola Randls Roman „Der große Garten” (Matthes & Seitz) zieht aufs Land, allerdings vor allem, um dem hektischen modernen Leben zu entkommen und in ihrem Gemüsegarten Ruhe zu finden. Doch auch hier ist die Frage, ob die Flucht gelingt. Ein Abend, der nach den Ursprüngen, der Identität und dem Sinn des Menschseins in einer sich ständig verändernden Welt sucht.