Tanz, tanz, Revolution!

„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren”, hat die große Choreografin Pina Bausch einmal gesagt. Ein Satz, den die niederländische Schriftstellerin Lisa Weeda mit ihrem neuen Buch „Tanz, tanz, Revolution” (Kanon Verlag, übersetzt von Birgit Erdmann) aufgreift und ein kühnes Roman-Experiment präsentiert, das sich von zwei Seiten lesen lässt, von Ost wie von West. Bereits in ihrem gefeierten Debütroman „Alexandra” (Kanon) hatte sich Lisa Weeda auf die Reise in den Osten Europas gemacht. Auf den Spuren ihrer Großmutter war sie in die Ukraine gereist.

Auch der Schriftsteller Dmitrij Kapitelman erzählt in „Eine Formalie in Kiew“ (Hanser Berlin) die Geschichte einer ukrainischen Familie, die einst voller Hoffnung in die Fremde zog, um ein neues Leben zu beginnen. Erzählt mit dem bittersüßen Humor eines Sohnes, der längst besser sächselt als die Beamtin, bei der er in Leipzig den deutschen Pass beantragt. Doch weil der Bürokratie keine Formalie zu klein ist, wenn es um Einwanderer geht, reist er in seine Geburtsstadt Kiew, mit der ihn nichts mehr verbindet, außer Kindheitserinnerungen.

Lisa Weeda und Dmitrij Kapitelman über ein Leben zwischen West und Ost, zwischen Frieden und Krieg.

© Johanna Baschke

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