Raoul de Jong und sein Roman „Jaguarmann“

Veranstaltungsreihe Niederländische Sprache und Kultur #3

In „Jaguarman“ („Jaguarmann“, edition amikejo, übersetzt von Lotte Hammond) begibt sich Raoul de Jong (*1984) auf die Suche nach seinen Wurzeln und denen seines Vaters in Surinam, einer ehemaligen niederländischen Kolonie in Südamerika, die erst 1974 unabhängig wurde. Anlässlich des Gastlandauftritts Flanderns und der Niederlande auf der Leipziger Buchmesse 2024 ist er in der Veranstaltungsreihe „Niederländische Sprache und Kultur“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main zu Gast.

In einem sehr persönlichen Stil, gespickt mit gezeichneten Porträts aller wichtigen Figuren der surinamischen Kulturgeschichte, verwebt Raoul de Jong seine eigene Suche nach einem seiner mythischen Vorfahren, dem Jaguarmann, mit der Geschichte Surinams, einer Geschichte von Sklaverei und Rassismus. Um die historischen Figuren heraufaufzubeschwören benutzt der geborene Erzähler de Jong in seiner winzigen Rotterdamer Wohnung Winti, einen afro-surinamischen Kult der Ahnenverehrung, was manchmal zu witzigen Situationen führt. De Jong wechselt gekonnt zwischen damals und heute, zwischen Surinam und den Niederlanden, zwischen düsterer Vergangenheit und heiteren Erlebnissen. Es ist erfreulich, dass nach den jüngsten Übersetzungen des Werks von Anton de Kom und Astrid Roemer nun auch das deutsche Lesepublikum ein Werk dieses jungen niederländisch-surinamischen Autors kennenlernen kann.

Raoul de Jong hat anlässlich der niederländischen Buchwoche 2023 das Buchwochen-Essay „Boto Banja“ geschrieben. Dieses wiederum sehr persönlich gefärbte Essay ergänzt im Grunde den Roman „Jaguarmann“.

Informationen der Goethe-Universität Frankfurt am Main zur Veranstaltungsreihe hier.

Informationen der edition amikejo zu Raoul de Jong und seinem Roman „Jaguarmann“ hier.