Poem Booth

Poem Booth © VOUW

Literatur beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf Papier. Die technologische Revolution bietet den Autor:innen neue „Leinwände“ zum Schreiben. So können sie sich künstlerisch neu erfinden, mit Designer:innen zusammenarbeiten, (neue) Leser:innen erreichen, die gerne am Smartphone hängen, und an die Zukunft anknüpfen. Dadurch entsteht ein völlig neues Genre: Digitale Literatur. Keine E-Books oder Hörbücher, sondern literarische Games, poetische Virtual Reality und interaktive Geschichten.

Die Poem Booth zeigt, was dabei herauskommt, wenn ein niederländischsprachiger Dichter die revolutionäre Rechenleistung künstlicher Intelligenz nutzt. Den Erfindern kam die Idee zur Poem Booth, als sie an einen Fotoautomaten (Photo Booth) dachten. Was wäre, wenn da kein fotografiertes Porträt herauskäme, sondern ein Porträt in Versen? Dieses Experiment brachte dermaßen schlechte Gedichte zuwege, dass ein Dichter es nicht mehr ertrug und eingreifen musste. Er fütterte die künstliche Intelligenz – besser gesagt ChatGPT – mit seiner Poesie und brachte ihr bei, in seinem Stil zu dichten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Die Poem Booth funktioniert ganz einfach: Man stellt sich davor, drückt auf einen roten Knopf und basierend darauf, was die Lyrikmaschine sieht, denkt sie sich blitzschnell ein Gedicht aus – extra für die jeweilige Person. Über einen QR-Code, der am Ende auf dem Bildschirm erscheint, kann man das Gedicht auf das Smartphone übertragen und mit Freund:innen und der Familie teilen. Um die Privatsphäre muss sich auch nicht gesorgt werden. Das ganze Erlebnis dauert keine zwei Minuten und man kann mit einem Gedicht in der Tasche nach Hause gehen, das eigens für einen geschrieben wurde.

 

Credits

Poesie: Maarten Inghels
Konzept & Idee: VOUW (Mingus Vogel & Justus Bruns)
Entwickler: VOUW (Design), Hugo Visser (Software)
Übersetzer: Stefan Wieczorek, Jonathan Beaton

Poem Booth © VOUW