Etty Hillesum: „Ich will die Chronistin dieser Zeit werden”

Jüdische Lebenswelten

Die Tagebücher der jungen Niederländerin Etty Hillesum (1914–1943) sind, wie das Tagebuch der Anne Frank, ein bewegendes Dokument des Holocaust und viel mehr als das: Sie wurden als philosophische Lebenskunst, Mystik des Alltags und Ethik des Mitleidens gerühmt. Vor allem sind sie aber auch eines: große Literatur. Nun liegen erstmals Etty Hillesums sämtliche Schriften auf Deutsch vor (C.H. Beck, übersetzt von Christina Siever und Simone Schroth).

Auf der Leipziger Buchmesse wird diese äußerst gelungene Übersetzung aller Tagebücher und Briefe mit dem Else-Otten-Preis für die beste deutsche Übersetzung eines niederländischsprachigen Werkes ausgezeichnet. Aus diesem Anlass sind die beiden Übersetzerinnen Christina Siever und Simone Schroth im Gespräch mit dem Schweizer Theologen und Herausgeber Pierre Bühler.