Ringvorlesung

Niederländischsprachige Literatur in Deutschland: Die letzten Jahrzehnte

Die Universität Leipzig nimmt den bevorstehenden Gastlandauftritt der Niederlande und Flanderns auf der Leipziger Buchmesse 2024 zum Anlass, eine Ringvorlesung zu der bunten und lebendigen Sprach- und Literaturszene im niederländischen Sprachraum zu veranstalten. In sechs Überblicksvorträgen geben sieben Expert:innen ein aktuelles Bild der Sprache und Literatur. Auch die Kinder- und Jugendliteratur, die in deutscher Übersetzung hierzulande viel Beachtung findet, wird berücksichtigt.

Die Ringvorlesung gliedert sich in drei Blöcke. In den ersten beiden Vorträgen präsentieren die Literaturwissenschaftler:innen Jan Konst (Berlin) und Lut Missinne (Münster) ein Gesamtbild der niederländischen und flämischen Literatur. In den beiden folgenden Vorträgen geht es um Kinder- und Jugendliteratur. Vanessa Joosen (Antwerpen) spricht über die Darstellung der älteren Generation in niederländischen Kinderbüchern, während Übersetzer Rolf Erdorf (Hamburg) einen Über- und Rückblick auf 30 Jahre Kinder- und Jugendliteratur liefert. In den zwei letzten Vorträgen geht es um die niederländische Sprache in den Niederlanden, Belgien und Suriname. Die Sprachwissenschaftler Matthias Hüning (Berlin) und Gunther De Vogelaer (Münster) behandeln die Varianten des Niederländischen in diesen drei Ländern. Abschließend nimmt Marc van Oostendorp (Nimwegen) die aktuelle Debatte um den Status der Sprache in einer mehrsprachigen Gesellschaft unter die Lupe.

Insgesamt bietet die Ringvorlesung Hintergrundwissen, das hilft, aktuelle Neuerscheinungen der niederländischsprachigen Literatur und den heutigen Stellenwert der Sprache in ihrem gesellschaftlichen Kontext zu verstehen.

Die Vorträge richten sich ausdrücklich an ein breites öffentliches Publikum. Alle Interessierten sind sehr herzlich eingeladen!

Termin am 25.10.2023, 17.00 – 19.00 Uhr
Vortrag mit Prof. Dr. Jan Konst (FU Berlin)
Niederländischsprachige Literatur in Deutschland: Die letzten Jahrzehnte

Seit den 1980er Jahren können sich deutsche Leser:innen durch Übersetzungen ein relativ gutes Bild von der niederländischsprachigen Gegenwartsliteratur machen. Damals entdeckten die großen deutschen Publikumsverlage die reiche literarische Kultur in den Niederlanden und Flandern und machten eine ganze Reihe von Autor:innen auch hierzulande einer eigenen Leserschaft zugänglich. Der bekannteste unter ihnen ist zweifellos Cees Nooteboom, dessen literarische Reflexionen über das Wendejahr 1989 in der Sammlung Berliner Notizen rezipiert wurden. Aber auch Connie Palmen, Harry Mulisch, Hugo Claus oder Margriet de Moor fanden ihren Weg in den deutschsprachigen Raum. Der Vortrag geht auf den Erfolg dieser und späterer Autor:innen ein, die in ihre Fußstapfen traten. Die bi-nationalen Präsentationen auf der Frankfurter Buchmesse in den Jahren 1993 und 2016 werden dabei ebenso beleuchtet wie der zu erwartende gemeinsame Gastlandauftritt der Niederlande und Flanderns auf der Leipziger Buchmesse 2024. Von besonderem Interesse wird der eigene Charakter der Literatur aus den beiden westlichen Nachbarländern sein, sowie die Veröffentlichungen der letzten fünf Jahre.

Veranstalterinnen: Prof. Dr. Barbara Schlücker und Jun.-Prof. Dr. Anna Stemmann (Institut für Germanistik) in Kooperation mit dem Niederlandistenverband und mit finanzieller Unterstützung der Nederlandse Taalunie und der Botschaft der Niederlande in Berlin.

Weitere Informationen und Link zur digitalen Teilnahme hier.