Alles außer flach – Ringvorlesung

Drei Länder, ein Niederländisch?

Niederländisch ist offizielle Landessprache in den Niederlanden, in Belgien, im südamerikanischen Suriname und auf einigen karibischen Inseln. Zwischen den verschiedenen Ländern gibt es deutlich wahrnehmbare Unterschiede in der Verwendung des Standardniederländischen. In der Linguistik sprechen wir daher vom Niederländischen als einer ‘plurizentrischen Sprache’: einer Sprache mit mehreren nationalen Varietäten, die sich in ihrer Grammatik, ihrem Wortschatz und ihrer Aussprache unterscheiden. In dieser Hinsicht ähnelt Niederländisch dem Deutschen (Deutsch in Deutschland, Deutsch in Österreich usw.).

Die Normen des Standardniederländischen orientieren sich stark an der niederländischen Varietät des Niederländischen, was dazu führt, dass die Standardsprache in Flandern/Belgien und in Suriname viele Eigenschaften hat, die als ‘abweichend’ von der Norm charakterisiert werden.

Wir werden diese Unterschiede mit einigen Beispielen illustrieren und besprechen, wie die Verwendung des Niederländischen durch politische und gesellschaftliche Entwicklungen in den jeweiligen Ländern beeinflusst wird.

 

Termin am 10.01.2024, 17.00 – 19.00 Uhr
Vortrag mit Prof. Dr. Matthias Hüning (FU Berlin) und Prof. Dr. Gunther De Vogelaer (WWU Münster)
Drei Länder, ein Niederländisch?

Weitere Informationen und Link zur digitalen Teilnahme hier.

 

Die Universität Leipzig nimmt den bevorstehenden Gastlandauftritt der Niederlande und Flanderns auf der Leipziger Buchmesse 2024 zum Anlass, eine Ringvorlesung zu der bunten und lebendigen Sprach- und Literaturszene im niederländischen Sprachraum zu veranstalten. In sechs Überblicksvorträgen geben sieben Expert:innen ein aktuelles Bild der Sprache und Literatur. Auch die Kinder- und Jugendliteratur, die in deutscher Übersetzung hierzulande viel Beachtung findet, wird berücksichtigt.

Die Ringvorlesung gliedert sich in drei Blöcke. In den ersten beiden Vorträgen präsentieren die Literaturwissenschaftler:innen Jan Konst (Berlin) und Lut Missinne (Münster) ein Gesamtbild der niederländischen und flämischen Literatur. In den beiden folgenden Vorträgen geht es um Kinder- und Jugendliteratur. Vanessa Joosen (Antwerpen) spricht über die Darstellung der älteren Generation in niederländischen Kinderbüchern, während Übersetzer Rolf Erdorf (Hamburg) einen Über- und Rückblick auf 30 Jahre Kinder- und Jugendliteratur liefert. In den zwei letzten Vorträgen geht es um die niederländische Sprache in den Niederlanden, Belgien und Suriname. Die Sprachwissenschaftler Matthias Hüning (Berlin) und Gunther De Vogelaer (Münster) behandeln die Varianten des Niederländischen in diesen drei Ländern. Abschließend nimmt Marc van Oostendorp (Nimwegen) die aktuelle Debatte um den Status der Sprache in einer mehrsprachigen Gesellschaft unter die Lupe.

Insgesamt bietet die Ringvorlesung Hintergrundwissen, das hilft, aktuelle Neuerscheinungen der niederländischsprachigen Literatur und den heutigen Stellenwert der Sprache in ihrem gesellschaftlichen Kontext zu verstehen.

Veranstalterinnen: Prof. Dr. Barbara Schlücker und Jun.-Prof. Dr. Anna Stemmann (Institut für Germanistik) in Kooperation mit dem Niederlandistenverband und mit finanzieller Unterstützung der Nederlandse Taalunie und der Botschaft der Niederlande in Berlin.

Die Vorträge richten sich ausdrücklich an ein breites öffentliches Publikum. Alle Interessierten sind sehr herzlich eingeladen!