
Details
Autor:in: Karel van het Reve
Übersetzung: Gerd Busse
Verlag: Elsinor
Genre: Sachbücher
Beschreibung
Wer glaubt sie nicht: Allerweltsweisheiten wie „Die Jugend von heute ist zügelloser als früher“, „Künstler drücken ihre Gefühle aus“ oder „Der Mensch lernt aus Erfahrung“? Alles Unsinn, behauptete der niederländische Essayist und Kolumnist Karel van het Reve bereits 1978 in seinem Bestseller „Uren met Henk Broekhuis“. Darin räumt der Autor, der in seinem Land Kultstatus genießt, ebenso gründlich wie unterhaltsam mit Gemeinplätzen auf, etwa den Behauptungen, dass die Werbung uns zwinge, Dinge zu kaufen, die wir nicht brauchen, die jüdischen Speisevorschriften ihrem Ursprung nach Hygienemaßnahmen seien, Schriftsteller die Sprache bereicherten oder das Wetter früher auch schon mal besser war.
Die 39 kurzen Essays sind ursprünglich unter dem Pseudonym Henk Broekhuis im NRC Handelsblad erschienen und lesen sich, obwohl fast 50 Jahre alt, noch ebenso frisch wie am ersten Tag. Sicher, auch Gemeinplätze unterliegen einem gewissen Alterungsprozess – etwa, dass die Russische Revolution manch Gutes gebracht habe, was heute kaum noch jemand behaupten würde –, doch van het Reve ging es ohnehin weniger um die Widerlegung solcher Weisheiten als vielmehr um den (zeitlosen) Kampf gegen die Arroganz, den Fanatismus und die Ignoranz, der solche „Lehrsätze“ entspringen. Der Band liegt nun erstmals wieder in einer sorgfältig bearbeiteten Übersetzung auf Deutsch vor.
Der Autor
Karel van het Reve,1921 in Amsterdam geboren und 1999 dort auch gestorben, zählt zu den bedeutendsten Essayisten der Niederlande. Der studierte Slawist und Spross kommunistischer Eltern war Professor für Slawistik in Leiden, Moskau-Korrespondent einer großen Tageszeitung und preisgekrönter Übersetzer aus dem Russischen. Seine literarische Leidenschaft galt vor allem der kurzen Form: Essays, Artikeln und Kolumnen, die er u. a. für Het Parool und NRC Handelsblad schrieb. Mit dem P.C.-Hooft-Preis für Literatur wurde ihm 1981 einer der angesehensten Literaturpreise der Niederlande zugesprochen.
Der Übersetzer
Gerd Busse, geboren 1959, ist als Übersetzer, Publizist, Lektor und Herausgeber tätig. Als Autor sind mehrerer Bücher von ihm zu den Niederlanden und Belgien erschienen. Als Übersetzer hat er u. a. Karel van het Reve, Willem Elsschot und den siebenbändigen niederländischen Monumentalroman „Das Büro“ von J. J. Voskuil ins Deutsche übertragen. Busse lebt und arbeitet in Dortmund.
Kontakte & Rezensionsexemplare
Thomas Pago (Elsinor): info@elsinor.de
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